Ich laufe seit Wochen in meiner Wohnung umher und suche mein Kellnermesser. Das gute. Ein billiges habe ich griffbereit, aber das macht halt keinen Spaß.
Wenn die Flaschen keinen Schraubverschluss haben, öffne ich meine Weine immer mit einem Kellnermesser - es sei denn, der Korken ist kaputt. Es gibt sicherlich komfortablere Korkenzieher, aber an manchen Ecken habe halt auch ich meine seltsamen Verbrämungen. Kellnermesser gibt es viele, auch zu jedem denkbaren Preis, aber bevor ich auf den Preis achte, achte ich auf die Funktionen.

Ich lege Wert darauf, dass das Messerchen, mit dem man die Kapsel abschneidet, nicht bloß eine einfache Klinge hat, sondern Sägezähne. Die Kapseln sind aus Metall, so dass eine einfache Klinge schnell stumpf wird. Die Säge hingegen hält ewig. Ich habe es jedenfalls bisher noch nicht geschafft, die Säge zu zerstören, bevor irgendwas anderes kaputt oder das Werkzeug verschwunden war.

Entlang des Wendels am Korkenzieher sollte eine Rinne verlaufen. Das hat bestimmt auch irgendeinen Namen, den ich nicht weiß. Was ich aber weiß ist, dass diese Rinne macht, dass man den Wendel leichter in den Korken eingedreht bekommt.

Ist der Korkenzieher eingeschraubt, stützt man das Kellnermesser auf dem Flaschenrand ab und hebelt den Korken aus dem Flaschenhals. Hier ist ein zweistufiger Hebel sehr nützlich, denn statt aus einem einzigen, spitzen Winkel unkomfortabel zu hebeln, hebele ich zweimal aus jeweils stumpferen Winkeln.

Und wenn das Werkzeug dann auch noch aus Holz und Stahl ist, und nicht wie meine bisherigen Kellnermesser überwiegend aus Plastik, bin ich sowieso schonmal gut gelaunt.
Was ich eigentlich sagen wollte: Vielen Dank für das Geschenk, Sven!