Ich war zum ersten Mal im Leben in Karlsruhe und habe aus Zeitmangel nur sehr wenig von der Stadt sehen können. Was ich gesehen habe, sah allerdings sehr angenehm aus. Eine Kollegin, selbst nur zugereist, bestätigt: In Karlsruhe gibt es nicht wirklich Siff und es sei dort auch deshalb sehr lebenswert, weil Frankreich nah sei und die badische Lässigkeit befeuern würde.
Das Personal im Hotel Blankenburg war schonmal lässig. Sehr angenehmes Hotel. Schönes Zimmer, gutes Frühstück, anständiger Preis. Außerdem gibt es da geile, handgemachte Schreibwaren zu kaufen. Liegen in einer Vitrine gegenüber der Rezeption, direkt wenn man reinkommt links. Aber leider nur gegen Cash, sonst hätte ich jetzt einen völlig überflüssigen, aber sehr schönen Drehbleistift aus dunklem Buchsbaum.
Lässigkeit war auch insgesamt der Eindruck, den die Menschen gemacht haben, mit denen ich in Karlsruhe zu tun hatte. Aber nicht so aufgesetzte, krampfige Lässigkeit, wie man sie so oft bei jungen Menschen sieht, die sich einbilden, mit 21 Jahren die Welt verstanden zu haben und drüber zu stehen, sondern mehr so eine beiläufige, auf Stabilität gründende, um nichts konkurrierende Lässigkeit.
Bloß der Taxifahrer war verkrampft und hat sich, angesichts zweier Radler, dauerbeklagt, die Stadt würde ja alles für Fahrradfahrer tun, viel zu viele Rechte hätten die, die armen Autofahrer hingegen... rahrahrah..!
Eine lässige Stadt, die viel für Radler und wenig für Autofahrer tut? Klingt, als könnte ich dort gut leben.