„So muss ein Chardonnay schmecken!“, waren die Worte des Chefs meines neuen
Lieblingsweinladens in Frankfurt, dem ich ja anfangs nur aufgrund seiner unkonventionellen Wortwahl vertraut habe. Hier seine dritte Empfehlung.
Sie ist gelungen. Es ist ein Macon Villages von
Bouchard Père et Fils 2006.
Und er riecht zuerst ein wenig nach Kaugummi... das ist neu! Und zügig vergangen. Dann kommt ein wenig Stein, aber kein Schiefer wie beim Riesling, sondern eher dieser staubige Steinkeller-Geruch. Im Hintergrund ein wenig von diesem scharfen Geruch wie bei einem netten Rohmilchkäse oder einem Roquefort und dazu ein wenig gestern gemähtes Gras. Und damit das alles nicht so in der Gegend rumfliegt, liefern sie es in einer Freitagtasche - einer älteren, die kaum noch riecht.
Im Mund explodieren Stachelbeeren, unreife Erdbeeren, grüner Apfel, noch mehr grünes Zeugs und eine Handvoll pfeffriger Gewürze. Das ist mal ein dichter Weisswein. Und er ist sauer ohne Säure und dabei irre weich, flüssig-plus sozusagen und im - mit locker vier, fünf Minuten für mich eher ungewöhnlichen langen - Nachhall wieder diese leicht süsse Bitterkeit von halbreifem Obst. Danke Micha :)